Zu den wichtigsten Einrichtungen des Legionslagers gehörte das VALETUDINARIUM, das Militärlazarett, das erste in Stein gebaute Großkrankenhaus in unserer Region. Es besaß 60 Stuben für rund 300 Kranke. Die Anlage verfügte über eine 550 qm große Behandlungshalle mit einem nach Süden ausgerichteten Innenhof, um den sich aneinanderliegende Stubentrakte reihten. Jeder Stubentrakt hatte einen Mittelgang, an dem sich die Stuben entlang reihten. Die meisten Zimmer waren als Dreiergruppe zusammengefasst. Diese Dreierkombination gab es im gesamten Legionslager nicht noch einmal.
Grundriss des Valetudinarium
Gezeichnet v. Constantin Koenen
Rekonstruktion des 4.500 qm großen Valetudinarium Modell und Foto: Heinz Birkenheuer
Um übergreifenden Infektionen vorzubeugen, waren die Krankenstuben großzügig belüftet. Je nach Krankheitszustand und Wetterlage konnten sich die Patienten im geschützten Innenhof in der frischen Luft erholen. Im südlichen Teil des Innenhofes stand ein Gebäude,
das am zentralen Abwassersystem des Lagers angeschlossen war. Es wird vermutet, dass hier eine Bade- oder eine Toilettenanlage für die Patienten befand.